Die Schweiz hat sich zur Dekarbonisierung ihrer Wirtschaft und Gesellschaft verpflichtet. Der Bundesrat strebt bis Mitte des Jahrhunderts eine Reduktion der Treibhausgasemissionen auf netto Null an. Dies setzt einen fundamentalen Umbau der Energieversorgung voraus - und wird Strom eine noch zentralere Bedeutung zumessen als heute.
Im Zug der Dekarbonisierung müssen die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut und die Elektrifizierung vorangetrieben werden. Die Speicherung und die Kopplung der Energieträger Strom, Gas und Wärme in den Sektoren Gebäude, Industrie und Verkehr verhelfen zu einer Optimierung der Gesamtenergieversorgung. Wärmepumpen, Solarenergie, Eigenverbrauchslösungen, Fernwärme, Elektromobilität, Gebäudetechnik oder Wärmedämmung bieten wirkungsvolle Kombinationsmöglichkeiten, die am besten durch ambitionierte globale Emissionsvorgaben zum Tragen kommen. Auch aus erneuerbaren Energien gewonnenes synthetisches Gas kann wertvolle Flexibilität schaffen, indem Stromüberschüsse aus Photovoltaik oder Wind direkt für Wärme oder Mobilität verwendet werden können. Sofern ein ausreichender Wirkungsgrad und die nötige Wirtschaftlichkeit gegeben sind, wäre sogar eine Rückverstromung zu einem späteren Zeitpunkt denkbar.

Politik der steten und wirksamen Schritte
Zur Erreichung der Klimaziele braucht es eine Politik der steten und wirksamen Schritte, die ambitionierte Ziele verfolgt. Zudem sind alle Verbrauchssektoren in die Pflicht zu nehmen. Der Emissionshandel ist das marktnahe Mittel, um Emissionen effizient zu senken. Daneben sind die anderen bewährten Instrumente der Schweizer Klimapolitik wie die CO2-Abgabe und die Möglichkeit zur Abgabebefreiung weiterzuführen und auszudehnen, insbesondere auf den Verkehrsbereich. Dem Stromsektor bietet sich die Chance, die Energiezukunft aktiv mitzugestalten und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.